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Schießbude & Irrenhaus. Die Mappenwerke Max Beckmanns

August Macke Haus Bonn
06.02. – 03.05.2015

Konzeption und Realisation von Ausstellung und Katalog

In der unruhigen Gründungsphase der Weimarer Republik zwischen 1919 und 1922 publizierte Max Beckmann (1884–1950) in dichter Folge vier größere Mappenwerke. Er reflektiert in diesen Grafikfolgen die traumatischen Erfahrungen des Ersten Weltkrieges, sowie die Ambivalenzen und Unsicherheiten der damaligen Umbruchzeit. Die Blätter zeigen das Bild einer zerrissenen Zeit zwischen Leid und Lust, Hunger und bürgerlicher Saturiertheit, Gewalt und Sehnsucht nach Intimität und Geborgenheit. Beckmann experimentiert mit neuen Bildlösungen, hinterfragt dabei auch seine eigene Rolle als Künstler und seinen Wunsch, dem Leben nahe zu kommen.

Die erste monographische Werkschau von Max Beckmann in Bonn zeigt 54 Grafiken, sowie acht Fotografien von August Sander zum Thema Zirkus. Der Katalog nimmt die Zusammenarbeit von Max Beckmann mit seinem Verleger Reinhard Piper, den Kunsthändlern I.B. Neumann und Paul Cassirer, sowie dem Kunstkritiker Julius Meier Graefe in den Blick.

Ausst.-Kat. Schießbude und Irrenhaus. Die Mappenwerke von Max Beckmann 1919–1922, hrsg. von Klara Drenker-Nagels / Verein August Macke Haus e.V.,

ISBN 978-3-942423-05-2

Mit einem einführenden Beitrag sowie einem Aufsatz zu Max Beckmann und seinen Verlegern sowie weiteren Textbeiträgen von Daniel Kiecol, Elisabeth Olberz und Michael Stockhausen

Was mag Beckmann, der sich 1914 freiwillig als Krankenpfleger meldete, 1915 an der Westfront in Belgien in einem Typhuslazarett und einem Operationssaal bis zum Nervenzusammenbruch arbeitete, Fürchterliches gesehen haben? Wie hat er, der einst mit den markigen Worten "Meine Kunst kriegt hier zu fressen" in einen Krieg zog, der ihn letztlich durch seine Drastik überforderte, das alles verarbeitet?

Die Antwort gibt nun eine ausgezeichnete, von Martina Padberg kuratierte Ausstellung im August Macke Haus, die unter dem Titel "Schießbude und Irrenhaus" vier Grafikmappen Beckmanns der Jahre 1919 bis 1922 präsentiert und damit nicht nur die Befindlichkeit des Malers nach dem Trauma des Krieges spiegelt, sondern auch den Zustand der deutschen Gesellschaft.

Thomas Kliemann, Bonner Rundschau, 05.02.2015